Suchen | Feedback | Inhalt | English
 
 
Organ der
 

GD — Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.

   
 

Home
Ausgabe:
1/2016
1/2015
1/2014
1/2013
1/2012
2/2011
1/2011
1/2010
1/2009
1/2008
2/2007
1/2007
2/2006
1/2006
2/2005
1/2005
2/2004
1/2004
2/2003
1/2003
2/2002
1/2002
4/2001
3/2001
2/2001
1/2001
1/2000
 
 
 
Weitere Links:
 
 
Gesellschaft für
Dermopharmazie
 
 
 
 
 

 
  Ausgabe 1 (2002)

Dermotherapie
Interview mit Dr. Kresken:
Fußpilzbehandlung: Vorteile für topisches Terbinafin

„Fußpilzprophylaxe ist so wichtig wie Zähneputzen.” So lautete die Überschrift einer Pressemitteilung, mit der die GD Gesellschaft für Dermopharmazie bei ihrer 6. Jahrestagung vom 20. bis 22. März 2002 in Hamburg die öffentlichkeit über die Volkskrankheit Fußpilz informierte. In einer großen europäischen Studie, dem Achilles-Projekt, wurde gezeigt, dass hiervon in Deutschland etwa jeder Dritte betroffen ist. Zur Behandlung empfehlen sich zum Beispiel topische Antimykotika auf der Basis von Terbinafin (Lamisil® Creme und Spray), die zuverlässig wirksam und gleichzeitig kostengünstig sind. Hierüber sprach DermoTopics mit dem Vorsitzenden der GD, Apotheker Dr. Joachim Kresken.  




Dermo
Topics:
Herr Dr. Kresken, worauf führen Sie die in der Achilles-Studie gefundene weite Verbreitung der Tinea pedis zurück?

Dr. Kresken:
Eine bedeutende Ursache liegt im Fehlverhalten vieler Menschen: Wenn ich im Schwimmbad oder in der Sauna war und mir anschließend die Füße nicht richtig abtrockne, dann schaffe ich insbesondere beim Tragen von okkludierendem Schuhwerk eine „feucht-warme Kammer”. Diese bietet den Dermato­phyten optimale Lebensbedingungen und erhöht so das Risiko einer Fußmykose. Außerdem wird die Erkrankung von vielen verkannt oder verharmlost und demzufolge entweder gar nicht oder nicht adäquat behandelt.

DermoTopics:
Die meisten topischen Antimykotika müssen bei Befall des Zehenzwischenraums mindestens drei bis vier Wochen lang angewendet werden. Für topisches Terbinafin wird dagegen mit einer Anwendungsdauer von nur sieben Tagen geworben. Reicht eine derart kurze Behandlungszeit wirklich aus, und wie ist dieser Unterschied zu erklären?


Dr. Joachim Kresken



Dr. Kresken:
Dass diese kurze Anwendungsdauer ausreicht, wurde sowohl für die handelsübliche Terbinafin-Creme als auch für das Anfang diesen Jahres neu eingeführte Spray in mehreren kontrollierten klinischen Studien zweifelsfrei belegt und auch von den Zulassungsbehörden anerkannt. Der Grund hierfür ist die lange Verweildauer von Terbinafin in der Hornschicht. Selbst drei Wochen nach der letzten Applikation findet man dort noch ausreichend hohe fungizide Wirkstoffspiegel. Da außerdem eine einmal tägliche Anwendung genügt, ist hier von einer höheren Compliance auszugehen als bei den Antimykotika, die wegen rascherer Wirkstoffabnahme in der Hornschicht drei bis vier Wochen lang angewendet werden müssen. Bei Einsatz dieser Präparate wird die Behandlung oft zu früh beendet, weil die subjektiven Symptome schon nach wenigen Behandlungstagen abgeklungen sind. Dadurch kann es zum Rezidiv kommen, das viele Betroffene dann als Reinfektion fehldeuten.

DermoTopics:
n Ihrem Vortrag bei der 74. Jahrestagung der Norddeutschen Dermatologischen Gesellschaft im September letzten Jahres in Kiel haben Sie auf die besondere Wirtschaftlichkeit von topischem Terbinafin hingewiesen. Gilt dies nur für die Cremeform oder auch für das neu eingeführte Spray, und was spricht ansonsten für diese Darreichungsform?

Dr. Kresken:
Aufgrund des geringeren Produktverbrauchs lassen sich auch für das Spray Kostenvorteile gegenüber anderen Antimykotika errechnen. Zur Behandlung einer Infektion im Vorfußbereich reicht in der Regel eine Originalpackung zum Preis von 8,85 Euro aus. Im Vergleich dazu sind insbesondere clotrimazolhaltige Sprays zwar billiger, doch wird der Preisvorteil aufgezehrt durch die etwa achtmal so hohe Verbrauchsmenge. Von diesen Sprays werden deshalb bei korrekter Anwendungsdauer im Normalfall zwei Originalpackungen benötigt, die je nach Präparat etwa 10 bis 12 Euro kosten. Terbinafin-Spray ist zwar etwas teurer als die Creme, hat dafür aber einige anwendungsbezogene Vorteile. Ich denke zum Beispiel an die leichte Verteilbarkeit bei diffusem Befall und daran, dass es als moderne Convenient-Form ohne Zuhilfenahme der Finger aufgetragen und auch bei eingeschränkter Beweglichkeit problemlos angewendet werden kann.

DermoTopics:
Herr Dr. Kresken, wir danken Ihnen für das Gespräch. (jk)


nach oben


08.08.2002 Copyright © 2000 - 2017 ID-Institute for Dermopharmacy GmbH. Kontakt: webmaster@gd-online.de